Notburga-Spurensuche

Um 1200
Auf der Eben stand bereits eine Kapelle, die dem hl. Rupert geweiht ist.  (Eigenkirche)

1265
Notburga, geboren in Rattenberg im Gstettnerhaus am Marktplatz.
Graf Heinrich von der Rottenburg bittet Notburga in seine Dienste;
sie war 18 Jahre alt.

Notburga wird von der geizigen Gräfin Ottilie entlassen und kommt auf die Eben (Sichelwunder im Kanonikerfeld).

um 1290
Gräfin Ottilie stirbt mit 23 Jahren. Krieg zwischen Graf Heinrich und Siegfried seinem Halbbruder; Rottenburg ist wirtschaftlich am Ruin.

um 1295
Graf Heinrich bittet Notburga wieder auf die Rottenburg zu kommen.
Damit kehrt wieder Ruhe und Ordnung ein. Heinrich II. heiratet in 2. Ehe Margarethe v. Hoheneck. Notburga dient noch 18 Jahre dort auf der Burg.

1313
Notburga stirbt auf der Rottenburg im Alter von 48 Jahren.
Sie wird in Eben begraben. Viele Pilger besuchen ihr Grab.

1434
Die Kirche wird zu klein, es folgt ein Neubau; Weihe 20. 8. durch Bischof Albert v. Brixen zu Ehren St. Notburga u. Siegmund.

1471
Leonhard Walk u. Siegmund Well kaufen ein Gut für die Kirche
in Eben.

1474
Kloster Rattenberg verkauft dem Kirchpropst von Eben, Johannes Blaser, „ihr Egart, darauf sy irn Chappelan ein  haus pauen wellen“.                                                                 

1475
4 Kardinäle gewähren einen Ablass für die Pilger, die das Sakrament
der Buße empfangen und eine Spende für die Kirche geben.

1482
Weihbischof Konrad Reichart v. Brixen gewährt einen Ablass
für jene, die Holz, Sand und Material liefern für den Bau der Kapelle St. Notburga.

1483
Erzherzog Siegmund hat die Höfe Entgassner und das Gebhardslehen auf der Eben von Abgaben befreit „aus sunder Verehrung so wir zu dem gotshaus sant notburgen haben“.

1506
Ab jetzt ist auf der Eben ein ständiger Seelsorger.
Die Wallfahrt nimmt stark zu; Große Spenden: Fleisch, Butter, Statuen, Bilder, Votivtafeln kommen in die Kirche; Bittprozessionen folgen.

1508
Verlängerung der Kirche und Einwölbung, Bau des Turmes mit Hilfe von Kaiser Maximilian u. Bischof Schrofenstein v. Brixen. Bauherr: Meister Lienhart Plutauer von Rattenberg.

1515
Weihe der Kirche mit 3 Altären durch Bischof Johann Kneufl v. Brixen.
1468, 1510, 1516, 1518, 1525, 1537…werden Stiftungen für die Notburga-kirche gemacht. Verehrung nimmt stark zu, vor allem von Seiten des Adels.

1516
Eben wird selbständige Kuratie.

1518
Friedhofsrecht, Taufrecht, und das Allerheiligste in der Kirche.

1537
Bau des Mesnerhauses zur Unterbringung der Pilger.

1590
Ab jetzt gibt es die Reitbücher in Eben.

1602 
Visitationsbericht: Von den Pilgern wird Erde mitgenommen.

1608
In der Pfarre beginnt die Matrikenführung.

1610
Älteste Darstellung Notburgas.

1613
Erzherzogin Maria Christina u. Eleonora v. Österreich bitten Hyronimus Agricola (Domdekan in Brixen) um die Erlaubnis, in der Kirche auf Eben nach dem Leib Notburgas graben zu dürfen.

1615 
Restaurierung der Kirche durch Johann Walk von Kufstein.

1620
Auf Anregung der Gräfinnen Magdalena von Österreich und Helena vom Damenstift in Hall (Schwestern v. Ferdinand II.) sammelt Hipolyt Guarinonius drei Jahre lang „Notburga-Unterlagen“ und schreibt eine Vita.

1622
In der Kirche wird der Kreuzaltar errichtet.

1627
P. Rader SJ von Innichen schreibt die BAVARIA SANKTA;
Raphael Sadeler macht die Kupferstiche dazu.

1629
Ein neuer Hochaltar wird errichtet.

1646
Guarinoni erwähnt „Täfelchen über dem Grab Notburgas“,
5 000 „neue Notburgabüchl“ werden in Augsburg bestellt.

1651
Bau einer Notburgakapelle in Stilfes bei Sterzing.

1696  
Bau einer Notburgakapelle in St. Andrä bei Brixen.

1700
Erneuerung des Mesnerhauses für die Pilger.

1712
1 000 Notburga-Büchlein werden in der Druckerei Wagner in Innsbruck gedruckt.

1718
22. 8. Beginn der Grabungen in der Notburgakirche.
Kommission: Dekan Anton von Piazza von Fügen, Johann Sebastian Azwanger, Pfarrer von Münster, Franz Xaver Spreng, Kurat von Eben.                                                
Protokoll: Frater Vital Wagner von St. Georgenberg.
3 Bergknappen von Eben graben; am 7. Tag Nachmittag finden
sie das Skelett. Großer Jubel und Dank. Ohne Verzug wird es
dem Kuraten Spreng gemeldet. Nebst dem Skelett fand man
„ein Stuckh von einem Weiberkittel, wie es die Paurn, tragen, 
ein Wilfling und ein Weibergirtile“.

21. 9.
Bischof Graf Künigl v. Brixen kommt nach Eben, um alles geordnet zu gestalten. Das Skelett wird in einer Kiste mit 6 Siegeln verschlossen und im alten Tabernakel aufbewahrt. P. Anton Söll SJ ließ alles genau überprüfen.

1734
Neuauflage des Notburga-Büchleins.

1735
Gräfin Maria Anna, Freifrau v. Tannenberg übergeben und unter
großem Gefolge nach Schwaz in das Palais Tannenberg gebracht,
wo es in zweijähriger Arbeit in prokatene Kleider gehüllt, und mit wertvollem Schmuck (Edelsteine, vergoldete Ehren) ausgestattet wird.

1736
Dekan v. Fügen bittet den Bischof v. Brixen: „das gotshaus auf  den Eben genzlich zu erneuern, umb 9 schuech breiter und  umb 16 schuech lenger zu machen“. Beginn am 25. April.

1736-38
Bau der neuen Kirche durch Georg Gumpp od. Georg Apeller.
Stukkateure waren vermutlich die Brüder Gigl von Wessobrunn.

1738
13. 9.  Bischof Ignaz Graf Künigl v. Brixen kommt nach Schwaz, um St. Notburga feierlich zu überführen.

18. 9.  Übertragung der „geschmückten Notburga“ von Schwaz nach Eben. Sie wird am Hochaltar im Glasschrank aufgestellt.

14.-21. 9.  Eine Woche lang wird Kirchweihe in Eben gefeiert. Täglich kommen 10 000 bis 15 000 Menschen nach Eben.

1737-39
Deckenmalerei wahrscheinlich durch Johann Georg Höttinger, (Hobelspanwunder, Sichelwunder, Innwunder).

1739
Bau des heutigen „Alten Widums“.

1740-45
Altäre v. Bartlmä Alter, Stephan Föger. Bilder v. Arnold.

1753
Bischöfliche Erlaubnis zur öffentlichen Verehrung Notburgas.

1862
Anerkennung des Kultes durch P. Pius IX. Notburga als Heilige zu verehren.
Große Feier; Abt Pirmin Pockstaller v. St. Georgenberg hält die Schlusspredigt vom Söller des Mesnerhauses. Es ist der Beginn der Söllerpredigt.

1878
In der Nacht vom 22./23. Juli wird Notburga ihres Schmuckes
und ihrer Hände beraubt.

1879
P. Franz Hattler SJ beschreibt den „Gottesraub“; mit dem Erlös dieser Broschüre wird die „Verzierung der hl. Notburga im Glasschrein“ und die Neueinkleidung finanziert.

1891
Die Kuratie Eben wird selbständige Pfarrgemeinde; staatliche Zuwendungen sind jetzt möglich.

1899
Die St. Notburgakirche wird gründlich renoviert – nach damaligen Empfinden.

1913
Große Feierlichkeiten „600 Jahre St. Notburga“.

1957
Einweihung der Notburgakapelle auf der Rottenburg.

1962
Große  Feierlichkeiten „100 Jahre Heiligsprechung“ St. Notburga.

1988-91
Gründliche Innen- und Außenrenovierung der Kirche.

2002
Ab jetzt ist der Sitz der Notburga-Gemeinschaft im „alten Widum“
in Eben.

2004
Eröffnung des Notburga-Museums.

Algund, Südtirol